Ilse Kokula
Die Berliner Soziologin Ilse Kokula ist eine Pionierin der Lesbenforschung und hat das erste Buch zur Schweizer Lesbengeschichte geschrieben.
Biografie
Ilse Kokula wurde am 13.1.1944 als älteste Tochter einer grossen Familie geboren wuchs in Franken (Bayern) auf und lebt heute in Berlin. Sie hat als Pionierin die Geschichte und Gegenwart lesbischer Frauen in Deutschland erforscht und eine Gastprofessur in den Niederlanden erhalten. Ihre Biografie ist auf Wikipedia. Hier nur ihre Bezüge zur Schweiz. In der Schweiz hat sie zahlreiche Vorträge zur Geschichte von Lesben gehalten, vornehmlich in den Frauenzentren von Baden, Basel und Zürich, in der Paulus Akademie Zürich, in der Froueloube und im Frauenraum der Reitschule Bern. In der Berliner Zeitschrift Garçonne hat sie die ersten Spuren lesbischer Organisierung in der Schweiz gefunden und dazu eine Forschungsskizze entwickelt. Um dieses Vorhaben zu ermöglichen, wurde von Katharina Belser, Christine Bendel und Madeleine Marti der SAPPHO - Verein zur Förderung von Frauenforschungsprojekten gegründet, um dafür Finanzierung zu finden. Vonn 1987-1989 erforschte Ilse Kokula, unterstützt von Ulrike Böhmer, die Geschichte des Damenclub Amicitia in Zürich, welche 1991 als Buch publiziert wurde: "Die Welt gehört uns doch!" Auf der Basis dieser grundlegende Forschungsarbeit konnte 2015 die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch beim Restaurant Barfüsser eine Gedenktafel enthüllen.
2. Juli 2018: Ilse gewinnt den Preis für lesbische Sichtbarkeit in Berlin. Die Laudatio hielt Stephanie Kuhnen. Nominiert für den Preis waren auch Sigrid Grajek und DJ İpek İpekcioğlu.[1]
Aktivitäten
- seit 1983 zahlreiche Vorträge und Teilnahme an Podien in der deutschsprachigen Schweiz
- Interviews mit älteren lesbischen Frauen in der Schweizer Lesbenfront
- Teilnahme am internationalen ILIS Kongress in Genf, 1986, und am 2. Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung in Boldern/Männedorf
- Auftritt im Zischtigsclub des Schweizer Fernsehens "Schwule und Lesben: Wir wollen heiraten!" vom 25. Juni 1991 mit Marta Feisst
- Montag 21. Oktober 2002 im Rahmen von Unverschämt - Lesben und Schwule gestern und heute: Erzählrunde mit Prof. Dr. Ilse Kokula zum Damenclub Amicitia. Texte aus der ersten lesbisch-schwulen Zeitschrift der Schweiz und dem Protokollbuch der Vereinigung werden gelesen von Anna Maria Enk. Moderation: Natalie Raeber
Bilder
Publikationen
- Die Welt gehört uns doch! Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre (Mitautorin: Ulrike Böhmer). efef, Zürich/ Bern 1991.
- Literatur von und über Ilse Kokula im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Referate in der Schweiz
«Was kann eine Landesbehörde zur Verbesserung der gesellschaftlichen Situation lesbischer Frauen tun?» Referat an der Psychiatrischen Poliklinik, Zürich am 19. Januar 1994[2]
Literatur
- Madeleine Marti: Interview mit Ilse Kokula. In: Lesbenfront 14/1982, Zürich, S.36-40
- Madeleine Marti: Vorbild - Mitkämpferin - Freundin : zum 50.Geburtstag von Ilse Kokula. In: FrauOhneHerz (Lesbenfront), 33/1994, Zürich, S.16/17
- Madeleine Marti: Für sie soll's lila Veilchen regnen... : Ilse Kokula zum 60. Geburtstag. In: Die (Lesbenfront), 29/2003
. In: Lesbenfront 14/1982, Zürich, S.8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Preis für die Sichtbarkeit lesbischen Lebens, Artikel im Tagesspiegel, 2.7.2018
- ↑ Die Wochenzeitung, 14.1.1994
Der Wikipedia-Artikel zu Ilse KokulaW ist bestimmt ausführlicher. Hier im L-Wiki gibt es das Wichtigste aus (schweizerischer) lesbengeschichtlicher Sicht. |