Else Strantz: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftlerin (Kunsthistorikerin und Archäologin) und Künstlerin, * 4.12.1866 in Berlin, † 13.12.1947 in Rüschlikon
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
Else Strantz war die langjaehrige Lebensgefaehrtin von [[Helen Dahm]].
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Else Strantz war die langjährige Lebensgefährtin von [[Helen Dahm]].
Sie wurde am 4.12.1866 in Berlin geboren, lebte spaeter in Zuerich, Muenchen, Oetwil am See ZH, und Rueschlikon ZH, wo sie am 13.12.1947 verstarb.
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Sie wurde am 4. Dezember 1866 in Berlin geboren, lebte später in Zürich, München, Oetwil am See ZH, und Rüschlikon ZH, wo sie am 13. Dezember 1947 verstarb.
  
1909 wurde ihre Doktoarbeit "Zur Silphionfrage" an der Universitaet Zuerich angenommen. Silphion war eine in der Antike beliebte in der Kyrene (heutiges Libyen) vorkommende Medizinalpflanze, die ausgestorben ist. In ihrer Doktorarbeit zu Silphion befasste sich Else Strantz mit verschiedensten Quellen von der Antike bis zu Theophrast (Paracelsus), mit den Verwendungsarten der Pflanze wie auch der Botanik und den Abbildungen auf kyrenischen Muenzen - die Doktoarbeit wurde denn auch fakultaetsuebergreifend auf Antrag von Altertumsforscher Prof. Dr. H. Bluemner und von Botaniker Prof. Dr. Hans Schinz angenommen. Sie wurde von zwei Verlagen publiziert und wird auch heute noch, va in der Paracelsus-Forschung zitiert.
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1909 wurde ihre Doktoarbeit "Zur Silphionfrage" an der Universität Zürich angenommen. Silphion war eine in der Antike beliebte in der Kyrene (heutiges Libyen) vorkommende Medizinalpflanze, die ausgestorben ist. In ihrer Doktorarbeit zu Silphion befasste sich Else Strantz mit verschiedensten Quellen von der Antike bis zu Theophrast (Paracelsus), mit den Verwendungsarten der Pflanze wie auch der Botanik und den Abbildungen auf kyrenischen Münzen - die Doktorarbeit wurde denn auch fakultätsuebergreifend auf Antrag von Altertumsforscher Prof. Dr. H. Blümner und von Botaniker Prof. Dr. Hans Schinz angenommen. Sie wurde von zwei Verlagen publiziert und wird auch heute noch, v.a. in der Paracelsus-Forschung zitiert.
  
Else Strantz und Helen Dahm haben sich in Zuerich kennengelernt. Helen Dahm lebte ab 1906 - 1913 in Muenchen, in dieser Zeit arbeitete Else Strantz zeitweise fuer die Galerie von Hans Goltz in Muenchen, lebte also auch dort, und sie brachte ihre Gefaehrtin in Kontakt mit dem Blauen Reiter. 1913 kamen beide zusammen aus Muenchen zurueck nach Zuerich. Wahrscheinlich lebten sie zusammen an der Gemeindestrasse 23 im Zuercher Kreis 7: Helen Dahm hatte 1916 im Atelier an der Gemeindestrasse ihre erste Einzelausstellung. Von Else Strantz ist ein Brief an das Kunsthaus Zuerich vom 20.11.1918 erhalten mit der Absendeadresse Gemeindestrasse 23, Zuerich 7. Die beiden besuchten zusammen des oefteren die Kuenstlerinnen- und Kuenstlergemeinschaft im Brahmshaus in Rueschlikon.
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Else Strantz und Helen Dahm haben sich in Zürich kennengelernt. Helen Dahm lebte von 1906 - 1913 in München, in dieser Zeit arbeitete Else Strantz zeitweise für die Galerie von Hans Goltz in München, lebte also auch dort, und sie brachte ihre Gefährtin in Kontakt mit dem Blauen Reiter. 1913 kamen beide zusammen aus München zurück nach Zürich. Wahrscheinlich lebten sie zusammen an der Gemeindestrasse 23 im Zürcher Kreis 7: Helen Dahm hatte 1916 im Atelier an der Gemeindestrasse ihre erste Einzelausstellung. Von Else Strantz ist ein Brief an das Kunsthaus Zürich vom 20.11.1918 erhalten mit der Absendeadresse Gemeindestrasse 23, Zürich 7. Die beiden besuchten zusammen des öfteren die Künstlerinnen- und Künstlergemeinschaft im Brahmshaus in Rüschlikon.
  
 
1919 zogen die beiden Frauen nach Oetwil am See um. 1932 trennten sie sich und Else Strantz zog von Oetwil am See weg.
 
1919 zogen die beiden Frauen nach Oetwil am See um. 1932 trennten sie sich und Else Strantz zog von Oetwil am See weg.
  
Ueber die kuenstlerische Arbeit von Else Strantz ist nicht viel bekannt, jeweils kurze Eintraege ueber sie finden sich jedoch in verschiedenen Kunst-Lexika. 2009/2010 wurden Werke von ihr bei einer Auktion in Zofingen AG angeboten.
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Über die künstlerische Arbeit von Else Strantz ist nicht viel bekannt, jeweils kurze Einträge über sie finden sich jedoch in verschiedenen Kunst-Lexika. 2009/2010 wurden Werke von ihr bei einer Auktion in Zofingen AG angeboten.
  
 
== Aktivitäten ==
 
 
== Publikationen ==
 
== Publikationen ==
Dissertation https://archive.org/details/b24874747
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* Strantz, Else. Zur Silphionsfrage. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde an der philosophischen Fakultät der Universität Zürich. Ansbach, 1909. Online verfügbar auf [https://archive.org/details/b24874747 archive.org], zuletzt augerufen am 15.12.2022
== Weblinks ==
 
*Foto von Else Strantz (rechts im Bild) und Helen Dahm http://www.helen-dahm.ch/home/report_show.asp?report_id=1&report_eintrag_id=25
 
  
*Auktion von Werken von Else Strantz http://www.beyars.com/partner-objekt_236356_strantz-else.html
 
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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*Grossmann, Elisabeth. Helen Dahm (1878-1968): Künstlerin. In: Thurgauer Beiträge zur Geschichte, 132/1995, S. 81-91. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-585749 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 15.12.2022
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== Einzelnachweise ==
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<references/>

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 15:48 Uhr

„Nacht“, 1917

Wissenschaftlerin (Kunsthistorikerin und Archäologin) und Künstlerin, * 4.12.1866 in Berlin, † 13.12.1947 in Rüschlikon

Biografie

Else Strantz war die langjährige Lebensgefährtin von Helen Dahm. Sie wurde am 4. Dezember 1866 in Berlin geboren, lebte später in Zürich, München, Oetwil am See ZH, und Rüschlikon ZH, wo sie am 13. Dezember 1947 verstarb.

1909 wurde ihre Doktoarbeit "Zur Silphionfrage" an der Universität Zürich angenommen. Silphion war eine in der Antike beliebte in der Kyrene (heutiges Libyen) vorkommende Medizinalpflanze, die ausgestorben ist. In ihrer Doktorarbeit zu Silphion befasste sich Else Strantz mit verschiedensten Quellen von der Antike bis zu Theophrast (Paracelsus), mit den Verwendungsarten der Pflanze wie auch der Botanik und den Abbildungen auf kyrenischen Münzen - die Doktorarbeit wurde denn auch fakultätsuebergreifend auf Antrag von Altertumsforscher Prof. Dr. H. Blümner und von Botaniker Prof. Dr. Hans Schinz angenommen. Sie wurde von zwei Verlagen publiziert und wird auch heute noch, v.a. in der Paracelsus-Forschung zitiert.

Else Strantz und Helen Dahm haben sich in Zürich kennengelernt. Helen Dahm lebte von 1906 - 1913 in München, in dieser Zeit arbeitete Else Strantz zeitweise für die Galerie von Hans Goltz in München, lebte also auch dort, und sie brachte ihre Gefährtin in Kontakt mit dem Blauen Reiter. 1913 kamen beide zusammen aus München zurück nach Zürich. Wahrscheinlich lebten sie zusammen an der Gemeindestrasse 23 im Zürcher Kreis 7: Helen Dahm hatte 1916 im Atelier an der Gemeindestrasse ihre erste Einzelausstellung. Von Else Strantz ist ein Brief an das Kunsthaus Zürich vom 20.11.1918 erhalten mit der Absendeadresse Gemeindestrasse 23, Zürich 7. Die beiden besuchten zusammen des öfteren die Künstlerinnen- und Künstlergemeinschaft im Brahmshaus in Rüschlikon.

1919 zogen die beiden Frauen nach Oetwil am See um. 1932 trennten sie sich und Else Strantz zog von Oetwil am See weg.

Über die künstlerische Arbeit von Else Strantz ist nicht viel bekannt, jeweils kurze Einträge über sie finden sich jedoch in verschiedenen Kunst-Lexika. 2009/2010 wurden Werke von ihr bei einer Auktion in Zofingen AG angeboten.

Publikationen

  • Strantz, Else. Zur Silphionsfrage. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde an der philosophischen Fakultät der Universität Zürich. Ansbach, 1909. Online verfügbar auf archive.org, zuletzt augerufen am 15.12.2022

Literatur

  • Grossmann, Elisabeth. Helen Dahm (1878-1968): Künstlerin. In: Thurgauer Beiträge zur Geschichte, 132/1995, S. 81-91. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 15.12.2022

Einzelnachweise