LOS - Lesbenorganisation Schweiz

Aus Das Wiki zur Lesbengeschichte der Schweiz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gründungstreffen am 2. Dezember 1989, Vereinsgründung 1991

Logo seit ca. 2017

Geschichte

Vereinsgründung am 17. Februar 1991 aufgrund eines Mehrheitsbeschlusses der aktiven anwesenden Frauen.

Animiert durch das Lesbentreffen im Zusammenhang mit den Stonewallaktivitäten von 1989 in Zürich beschlossen einige Lesben, der Idee eines nationalen Dachverbandes örtlicher lesbischer Arbeitsgruppen nachzugehen. Bereits am 2. Dezember 1989 fand das Gründungstreffen der Lesbenorganisation LOS/OSL in Basel statt. Anwesend waren Vertreterinnen der LEGS (St.Gallen), der Lesbeley (Bern), Lesben mit Kindern (Zürich), LIBS (Basel), Radix (Winterthur), LOB (Baden), Qu'en dira-t-on (Genf). [1] Gegründet wurde die LOS schliesslich als Verein mit Sitz in Bern.

Mitgründerinnen: Barbara Brosi, Nadja Herz, Katrin Küchler [2]

Zielsetzung

  • Die LOS setzt sich ein, für "Vollständige Gleichstellung lesbischer Frauen vor dem Gesetz und in der Gesellschaft."
  • Die LOS vertritt als Dachorganisation die Anliegen der Lesben in der Schweiz. Dazu pflegt sie die Zusammenarbeit mit lesbischwulen Organisationen und im Speziellen mit den anderen beiden Dachorganisationen, Pink Cross und Fels.

Im zweiten Vereinsjahr waren bereits 10 Lesbengruppen und über 70 Einzelfrauen in der Lesbenorganisation Schweiz zusammengeschlossen. Inhaltlich beschäftigte sie sich namentlich mit der Lebensformpolitik, der Bekämpfung des Referendums gegen das neue Sexualstrafrecht und der SBB-Zulassungspolitik zum GA plus. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Öffentlichkeitsarbeit der LOS.[3]

20 Jahre

18. April 2009 [4]: Gala-Abend in Bern zum 20-jährigen Jubiläum mit 170 Lesben. Moderiert von Judith Estermann, Auftritt von Clara Moreau, mit ihrem Akkordeon. Das Highlight der Grussbotschaften zum zwanzigsten Geburtstag kam von Ruth Dreifuss: “Ein französisches Sprichwort sagt: Man ist immer zwanzig, wenn man liebt!“
Podiumsdiskussion mit: Barbara Brosi, auch «Lesbe der Nation» genannt und Gründerin der LOS, Nadja Herz, Gründerin, Brigitte Röösli, 10 Jahre bei der LOS, aktiv, Sylvie Berrut, ehemalige Sekretärin der LOS für die Romandie und Gründerin der Fachgruppe Santé PluriELLE, und Miriam Hochuli, eine Vertreterin der jungen Generation.

30 Jahre

29. November 2019: Jubiläumsauftakt mit einer Podiumsdiskussion "Lesben, Fussball, Öffentlichkeit" im Frauenraum Bern.

Welche Auswirkungen hatten die Medienberichte für die beteiligten Frauen? Was geschah nach dem Diskriminierungsskandal mit der Lesbenbewegung? Wo liegt der Zusammenhang zwischen diesem Vorfall und der Ehe für alle? Und wie selbstverständlich sind lesbische Fussballerinnen heute wirklich? [5]

Auf dem Podium: Barbara Brosi, damals Pressesprecherin der LOS; Franziska Steinemann und Claudia Hirt, damals Fussballerinnen des FC Wettswil-Bonstetten; Nadja Herz, Co-Präsidentin der LOS, Expertin Partnerschaftsgesetz
Moderation: Madeleine Marti, Lesbenforscherin, Vorstand Sappho Verein und Corinne Rufli, Autorin und Fussballerin

30. November 2019: Fest zum 30. Geburtstag. Mit einer Rede der Stadtpräsidentin Corine Mauch, Unterhaltung von Kabarettistin Olga Tucek, Musik der Pianistin Ruth Bieri und einem ausgiebigen Abendessen.

Jahresberichte

Die Jahresberichte von 1989 - 2014 sind leider auf los-archiv.ch nicht mehr online. Jahresbericht 2008 verfügbar auf docplayer.org.

Die aktuelle Geschäftsleitung und der Vorstand sind auf der Webseite der LOS ersichtlich.

Geschäftsleitung vom 1. September 2017 bis ? ist Anna Rosenwasser mit einem 60%-Pensum für die deutsche Schweiz, die Medien und Kommunikation zuständig. Muriel Waeger ist seit Oktober 2018 mit einem 30%-Pensum für LOS und 30% für Pink-Cross für die Romandie tätig.

? - 2007 Geschäftsführerin: Barbara Lanthemann

2003-2005 Co-Präsidentin: Lilian Schaufelberger

1998-1999: Geschäftsführerin Marianne Schütz. Barbara Brosi Fürsprecherin, Ressort Politik; Brigitta Engeli Treuhänderin, Ressort Coaching; Gioia R.A. Hofmann Pflegefachfrau, Ressort Werbung; Liz Langemann Ressort Öffentlichkeitsarbeit; Cordelia Oppliger, Ressort Sekretariat; Mirjam Schenker Krankenschwester, Ressort Medizin und Brigitte Röösli dipl. Erwachsenenbildnerin, Ressort Politarbeit [6]

Vorstandsfrauen 1996 u.a. Susy Blaser, Eva Gerster [7]

Aktivitäten (Auswahl)

  • Die LOS hat sich auch für die Schaffung eines Partnerschaftsgesetz stark gemacht, das in der Volksabstimmung vom 5.6.2005 angenommen wurde.
  • derBUS - die ausstellung über lesbische und schwule lebensweisen. Gemeinsam entwickelt/veranstaltet vom Verein "der BUS", unterstützt von LOS, Pink Cross, Fels, HAZ Zürich, Stiftung Stonewall Basel, Fonds Respect Bern. Die Zielsetzung 2003: "Die Ausstellung vermittelt auf anschauliche Weise Informationen über lesbische und schwule Lebensweisen und leistet damit einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion - und dadurch zu mehr Tolerenz". Premiere in Dagmarsellen, danach ab Januar 2003 an verschiedenen Orten der Deutschschweiz gezeigt. [8]
  • Publikation einer dreisprachigen Infobroschüre, 1990

Bilder

Interviews mit LOS Frauen

  • "Damals ging es den Lesben schlecht": Nadja Herz zum 30-Jahr-Jubiläum der Lesbenorganisation. In: Blick, 30. November 2019. Online verfügbar auf blick.ch, zuletzt aufgerufen am 03.12.2022
  • Purtschert, Patricia. "Wir wollen das Ganze, weil wir das Ganze wert sind": Ein Interview mit der Lesbenorganisation Schweiz. In: Emanzipation, 3/1996, S. 12-14. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 2.1.2023

Webseiten

Wikipedia-logo.png Der Wikipedia-Artikel zu Lesbenorganisation SchweizW ist bestimmt ausführlicher.
Hier im L-Wiki gibt es das Wichtigste aus (schweizerischer) lesbengeschichtlicher Sicht.
 


Literatur

  • Hirsbrunner, Stefanie; De Giorgi, Doris. Was ist "LOS": Lesbenorganisation Schweiz (LOS) eröffnet ihre erste Geschäftsstelle in Bern. In: SGB-Nachrichten - Schweizerischer Gehörlosenbund, 74/2000, S. 20. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 08.12.2022.

Einzelnachweise

  1. Die Lesbenorganisation Schweiz LOS/OSL. In: Frau ohne Herz, 28/1991, S. 39. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 2.1.2023
  2. Dyttrich, Bettina. Langsam wird es besser...: Europride. In: WoZ 22/2009. Online verfügbar auf woz.ch, zuletzt aufgerufen am 29.11.2022.
  3. Jahresbericht LOS 1990. Online leider nicht mehr verfügbar auf los-archiv.ch
  4. 20 Jahre LOS. Information auf los-archiv.ch leider nicht mehr verfügbar
  5. Lesben, Fussball, Öffentlichkeit - der LOS-Jubiläums-Auftakt. Facebook Event, 29. November 2019. Onine verfügbar auf facebook.com, zuletzt aufgerufen am 2.1.2023
  6. Wer steckt hinter der LOS? Auf los.ch (Oktober 1999), online verfügbar auf WebArchive.org, zuletzt aufgerufen am 2.1.2023
  7. Purtschert, Patricia. "Wir wollen das Ganze, weil wir das Ganze wert sind": Ein Interview mit der Lesbenorganisation Schweiz. In: Emanzipation, 3/1996, S. 12.
  8. LOS-Aufruf: der "Lesbisch Schwule Bus" - ein Projekt von LOS und Pink Cross. Auf los.ch (September 2001). Online verfügbar auf WebArchive.org, zuletzt aufgerufen am 2.1.2023